Covestro mit ehrgeizigen Zielen

Nachhaltigkeit als Kompass

Nachhaltigkeit ist bei Covestro eine Grundeinstellung. Seit 2019 richtet sich das Unternehmen vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus. Gleichzeitig strebt Covestro operative Klimaneutralität bis 2035 an. Bis dahin sollen Netto-Null-Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1) und aus eingekaufter Energie (Scope 2) erreicht sein. Auch die in der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagerten Treibhausgas-Emissionen (Scope 3) sollen bis 2035 signifikant sinken – langfristig strebt Covestro für Scope 3-Emissionen Klimaneutralität bis 2050 an. Die deutschen Standorte nehmen bei diesen Vorhaben eine wichtige Rolle ein.

Covestro vereint seit seiner Gründung ökonomische, ökologische und soziale Aspekte miteinander. Das Unternehmen setzt seit vielen Jahren auf das Prinzip „People, Planet, Profit“. Dabei orientiert sich Covestro auch an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Sie sind fester Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Unsere Säulen der Nachhaltigkeit

People

Planet

Profit

Für Covestro sind nachhaltiges Denken und Handeln zudem ein wesentlicher Innovationstreiber. Durch die Entwicklung richtungsweisender Technologien und Produkte leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag, um die Lebensgrundlage und -qualität von Millionen von Menschen weltweit zu verbessern. Daher richtet sich Covestro in allen Unternehmensbereichen komplett auf die Kreislaufwirtschaft aus. Das bedeutet eine Abkehr von der Nutzung fossiler Rohstoffe und eine ganzheitliche Ausrichtung auf regenerative Produktion und Geschäftsmodelle.

Auf dem Weg Richtung Klimaneutralität

Gleichzeitig unterstützt Covestro das Ziel Klimaneutralität und will bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen. Auf dem Weg dahin hat sich der Werkstoffhersteller ehrgeizige Ziele gesetzt: Operative Klimaneutralität bis 2035 für die eigenen Emissionen (Scope 1) und die aus externen Energiequellen (Scope 2). Und auch alle anderen Treibhausgasemissionen, die vor- und nachgelagert in der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3), hat Covestro im Blick. Diese machen etwa 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen des Unternehmens aus und sollen kurzfristig bis 2035 um zehn Millionen Tonnen CO₂ sinken. Das entspricht einer Emissionsminderung von 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021, wobei hier bereits teilweise wachstumsbedingte Emissionen bis 2035 mit eingerechnet sind.

Langfristig wird Covestro bis 2050 auch bei Scope 3-Emissionen klimaneutral sein. Klar ist: Eine Minderung der Scope 3-Emissionen erfordert einen Wandel in der gesamten Wertschöpfungskette. Verschiedene Faktoren, die sich wechselseitig beeinflussen – darunter die Verfügbarkeit alternativer Rohstoffe, erneuerbare Energien, technologische Fortschritte, neue Verfahren und die Transformation von Kundenmärkten – spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Klimaneutralität 2035

Covestro will bis 2035 operativ klimaneutral werden. Das gilt für Emissionen aus der eigenen Produktion und aus fremden Energiequellen. Zugleich will Covestro die in der Wertschöpfungskette vor- und nachgelagerten Treibhausgas-Emissionen bis 2035 signifikant reduzieren.

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Die ersten Schritte auf dem Weg zu dem großen Ziel der Klimaneutralität sind bereits gemacht, weitere folgen. Neben der effizienteren Energienutzung in der Produktion ist der Umstieg auf erneuerbare Energien ein wichtiger Hebel. So möchte Covestro zukünftig die Deckung seines Energiebedarfs vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Die Standorte in Dormagen und Krefeld-Uerdingen erhalten beispielsweise seit 2022 bereits 63 Megawatt Solarstrom aus dem Solarpark „Weesow-Willmersdorf“ der EnBW in Brandenburg.

Zudem möchte der Werkstoffhersteller künftig jedes Produkt in einer klimaneutralen Version anbieten: das erste klimaneutrale1 Polycarbonat der Welt stammt dabei aus Krefeld-Uerdingen. Und unter seinem Label CQ (Circular Intelligence) hat Covestro Produkte im Portfolio, die zu mindestens 25 Prozent aus alternativen, nicht-fossilen Rohstoffen bestehen.

Mitarbeitende leben Nachhaltigkeitsgedanken vor

Das alles belegt: Nachhaltigkeit spielt für Covestro in Deutschland eine zentrale Rolle. Viele Vorschläge für neue klimafreundliche und ressourcenschonende Technologien und Produkte gehen auf den Ideenreichtum der Mitarbeitenden zurück. Innovative Lösungsansätze kommen dabei aus ganz unterschiedlichen Ecken des Unternehmens.

Zum Beispiel im Rahmen von Mitarbeitenden-Initiativen wie dem „Energieeffizienz-Profi“. Bei diesem Wettbewerb können Mitarbeitende, die für Covestro an einem der sechs deutschen Standorte im Einsatz sind, ihre Konzepte zur Steigerung der Energieeffizienz einreichen. Die besten Ideen erhalten nicht nur eine Auszeichnung, sondern werden auch auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft.

Zukunftsweisende Projekte in Deutschland

Mitarbeitende-Initiativen wie der „Energieeffizienz-Profi“ sind aber nur ein Beispiel für das hohe Engagement von Covestro in puncto Nachhaltigkeit. Das Unternehmen setzt in Deutschland viele Projekte um – alleine oder in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern.

Kreislaufwirtschaft

Covestro richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus und will helfen, diese zum globalen Leitprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu machen. Dazu setzt das Unternehmen auch stark auf Kooperationen – im gesamten Wertschöpfungszyklus sowie insbesondere im Zusammenspiel verschiedener Branchen. Die Kreislaufwirtschaft hat zum Ziel, Produkte möglichst lange und mehrfach zu verwenden sowie Abfall zu vermeiden und Altprodukte wie etwa gebrauchte Kunststoffe als wertvolle Ressource zu nutzen. Dazu entwickelt Covestro innovative Recyclingtechnologien.

Darüber hinaus nutzt das Unternehmen zunehmend Biomasse, Altmaterialien und Abfälle als wertvolle Rohstoffquelle und will damit die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen wie Erdöl so weit wie möglich reduzieren. Mit seinem ausführlichen Programm zur Kreislaufwirtschaft, das auch den Einsatz erneuerbarer Energien umfasst, möchte der Werkstoffhersteller zum Schutz des Klimas und der Schonung der begrenzten natürlichen Ressourcen beitragen – und ein Vorbild für die gesamte Kunststoffindustrie sein.

Alternative Rohstoffe

Covestro treibt die Nutzung alternativer Rohstoffe seit seiner Gründung voran. Dabei geht das Unternehmen vollkommen neue Wege – sowohl in der Produktentwicklung als auch in der Prozessoptimierung. Dank alternativer Rohstoffe kann der Erdöl-Verbrauch an den Standorten signifikant gesenkt werden. Das kommt nicht nur dem Klima, sondern auch der Umwelt zugute. Auch deshalb will Covestro die Nutzung alternativer Rohstoffe weiter forcieren und neue Verfahren auf den Markt bringen.

Wachsendes Portfolio an klimaneutralen Produkten

Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten nimmt immer weiter zu. Covestro hat bereits früh auf diese Entwicklung reagiert. Das Unternehmen will in Zukunft jedes Produkt in einer klimaneutralen Version anbieten.

Schon heute wächst das Portfolio an nachhaltigen Materiallösungen kontinuierlich. Am Standort in Krefeld-Uerdingen produziert Covestro das weltweit erste klimaneutrale2 Polycarbonat. Die Basis für das Produkt liefern Rohstoffe aus massenbilanzierten Bioabfällen und Reststoffen sowie erneuerbarer Energie. Der Vorteil: Kunden können es ohne Umstellung in ihrer Produktion sofort verwenden, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Das gilt auch für das klimaneutrale2 Methylen-Diphenyldiisocyanat (MDI) aus Krefeld-Uerdingen. Der Rohstoff ist weltweit sehr gefragt. Er wird für die Herstellung von Polyurethan-Hartschaum – einem sehr effektiven Dämmstoff für Gebäude – verwendet. Kein Wunder: Denn durch den Einsatz einer Polyurethan -Dämmung kann der Heiz- bzw. Kühlbedarf um bis zu 70 Prozent reduziert werden.

Klimaneutrales* MDI wird unter anderem für die Produktion von Polyurethan-Hartschaum genutzt – einem sehr effektiven Dämmstoff für Gebäude.

2Die Klimaneutralität ist das Ergebnis einer internen Bewertung eines teilweisen Produktlebenszyklus von der Rohstoffgewinnung (cradle) bis zum Werkstor (gate), die auch als cradle-to-gate-Bewertung bezeichnet wird. Die Methodik unserer Ökobilanz basiert auf den Normen ISO 14040 / ISO 14044. Bei der Berechnung wird die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette berücksichtigt. Es wurden keine Kompensationsmaßnahmen angewandt.

Anilin aus Biomasse

Biobasierten Rohstoffen werden hervorragende Marktchancen vorausgesagt. Sie machen die Produktion noch nachhaltiger. Covestro ist bei ihrer Nutzung einer der Vorreiter in der chemischen Industrie. Das Unternehmen hat es an seinem Standort in Leverkusen unter anderem geschafft, Anilin aus Biomasse herzustellen.

Anilin hat in der Produktion viele Funktionen. Die Chemikalie wird beispielsweise als Grundlage für die Herstellung von Medikamenten, Farb- und Kunststoffen genutzt. Covestro benötigt Anilin vor allem für die Produktion von Methylendiphenyl-Diisocyanat (MDI), einem Hauptbestandteil von Schaumstoffisolierungen. Bislang wird Anilin aus Benzol gewonnen – das wiederum aus Erdöl stammt.

Covestro hat allerdings einen wichtigen Durchbruch erzielt. Bei der Synthese von Anilin hat das Unternehmen erstmals ein Verfahren entwickelt, bei dem beispielsweise Mais oder Stroh für die Produktion der Chemikalie eingesetzt werden können. So kann das biobasierte Anilin aus einhundert Prozent erneuerbarem Kohlenstoff bestehen. Eine Chance, den Einsatz fossiler Rohstoffe in den eigenen Anlagen zukünftig erheblich zu senken.

Anilin aus Biomasse ist erst der Anfang: Alternative Kohlenstoffquellen sollen fossile Rohstoffe in der Produktion so weit wie möglich ersetzen.

Zertifizierte Rohstoffe für eine nachhaltige Lieferkette

Covestro hat die ISCC Plus-Zertifizierung für seine Standorte Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen erhalten (ISCC: International Sustainability and Carbon Certification). Der Massenbilanz-Ansatz setzt auf die Einspeisung von zertifiziert recycelten und biobasierten Rohstoffen vom Beginn der Produktion an und fördert somit die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft mit nachhaltigen Lieferketten. Dadurch lassen sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette fossile Rohstoffe einsparen und Treibhausgas-Emissionen senken.

An den drei NRW-Standorten werden verschiedene massenbilanzierte Produkte hergestellt. Dazu gehören ausgewählte Polycarbonate, Komponenten für Polyurethan (PU)-Hart- und Weichschäume, PU-Lack- und -Klebstoffrohstoffe, thermoplastische Polyurethane (TPUs) sowie Spezialfolien. Sie haben eine gleich gute Qualität und Eigenschaften wie Produkte aus fossilen Rohstoffen. Mit der ISCC Plus-Zertifizierung treibt Covestro die Kreislaufwirtschaft weiter voran. Bis zum Jahr 2035 will Covestro klimaneutral werden und Netto-Null-Emissionen für Scope 1 und Scope 2 erreichen.

Die ISCC Plus-Zertifizierung der drei NRW-Standorte ist ein Meilenstein auf dem Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft.

Teilweise biobasierte Lacke für Fahrzeuge

Nachhaltige Lackierungen sollen den CO₂-Fußabdruck von Autos künftig weiter reduzieren. So das Ziel eines Projektteams, in dem Mitarbeitende von Covestro, BASF und Audi tüfteln. Sie haben sich zusammengetan und Testkarossen eines Audi Q2 mit einem Klarlack mit teilweise biobasiertem Härter beschichtet – und zwar unter seriennahen Bedingungen.

Der Kunststoffgehalt des Härters stammt zu rund 70 Prozent aus Biomasse. Damit kann der Einsatz fossiler Rohstoffe im Produktionsprozess signifikant gesenkt werden. Erste Testergebnisse zeigen: Die Fahrzeuglackierung erfüllt auch mit dem innovativen Klarlack die spezifischen Anforderungen des Autoherstellers. Zwar sind noch nicht alle Tests bis zur Serienfreigabe abgeschlossen, dennoch sehen die Projektpartner in dem Ergebnis einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer noch nachhaltigeren Autolackierung.

Zufriedene Gesichter: Covestro, BASF und Audi haben einen Klarlack mit biobasiertem Härter unter seriennahen Bedingungen erfolgreich an einem Audi Q2 getestet.

Recycling

Viel zu viele Kunststoff-Produkte werden achtlos weggeworfen. Dafür ist das Material aber viel zu wertvoll. Leitprinzip sollte sein, Produkte möglichst lange und mehrfach zu verwenden. Kunststoffabfall ist daher kein Müll, sondern oft eine wertvolle Rohstoffquelle. Covestro fördert innovative Technologien, um Plastikmüll wieder zu recyceln und somit in den Wertschöpfungskreislauf zurückzuführen. Das Unternehmen hat hierzu mehr als 20 Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgesetzt. Gleichzeitig verschiebt Covestro die Grenzen des Machbaren, um wertvolle Ressourcen wie beispielsweise Wasser zu schonen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Wiederverwertung von Industrieabwasser.

Pilotanlage für chemisches Recycling

Alte Matratzen auf den Müll? Zu schade, findet Covestro. Denn jede Matratze enthält im Durchschnitt 15 bis 20 Kilogramm Schaum. Und diese Rohstoffe will Covestro weiter nutzen. Daher testet das Unternehmen in einer Pilotanlage in Leverkusen seit März 2021 ein innovatives Verfahren für das chemische Recycling von Polyurethan (PU)-Weichschaum aus gebrauchten Matratzen.

Erstmals können so die beiden PU-Hauptkomponenten Polyol und ein Isocyanat-Vorprodukt recycelt werden. Der Prozess baut auf der Beteiligung von Covestro am Forschungsprojekt „PUReSmart“ auf. Die dort erzielten positiven Laborergebnisse sollen mit der Pilotanlage bestätigt und weiterentwickelt werden. Mit dem Verfahren schließt Covestro Materialkreisläufe, ersetzt fossile Ressourcen in der Produktion und bietet innovative Lösungen für den Umgang mit Kunststoffabfällen.

Im Rahmen des „PUReSmart“-Forschungsprojekts hat Covestro zudem gemeinsam mit den Unternehmen Recticel und Redwave eine intelligente Sortierlösung entwickelt, um die verschiedenen PU-Schaumstoffe aus gebrauchten Matratzen effizient zu trennen. Die Software nutzt dabei Machine-Learning-Algorithmen und erkennt verschiedene Schaumstofftypen. Das ist wichtig, damit im anschließenden Recyclingprozess sauberes Ausgangsmaterial verwendet werden kann. Ein wichtiger Schritt, um die Kreislaufwirtschaft weiter voranzubringen.

Chemisches Recycling von Polyurethan-Weichschaum

Recycling von salzhaltigem Prozessabwasser

In Krefeld-Uerdingen wird nun deutschlandweit erstmalig Abwasser aus der Produktion von Polycarbonat direkt im Rahmen einer industriellen Pilotanlage wiederverwertet. Dadurch schont Covestro nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern schützt gleichzeitig die Umwelt. Das recycelte Abwasser wird zur Herstellung von Chlor in der Elektrolyse genutzt. Chlor ist wiederum ein wichtiger Rohstoff für die Produktion von Polycarbonat – einem Hochleistungskunststoff, der unter anderem in der Automobil und Elektrobranche häufig zum Einsatz kommt.

Dank der Salzwasseraufbereitungsanlage kann Covestro am Standort jährlich bis zu 15.000 Tonnen Salz und 200.000 Tonnen sogenanntes vollständig entsalztes Wasser einsparen. Das entspricht netto etwa 800 Tonnen CO₂-Äquivalenten. Das Projekt verdeutlicht den Anspruch des Unternehmens, gestaltende Kraft der Kreislaufwirtschaft zu sein. Die Übertragung der Technologie auf andere Covestro-Standorte wird ebenfalls vorangetrieben. Derzeit wird in verschieden Forschungsprojekten geprüft, welche Verfahren sich zur Nutzung salzhaltiger Prozessabwässer anbieten und wie die Recyclingmenge künftig erhöht werden kann.

In Krefeld-Uerdingen recycelt Covestro in einer Pilotanlage salzhaltiges Industrieabwasser. Das schont wertvolle Ressourcen und die Umwelt.

Wiederverwertung von Kunststoffabfällen

Die Bauwirtschaft ist der zweitgrößte Kunststoffanwendungsbereich in Deutschland. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Pilotprojekt „KUBA“ wird daher untersucht, wie der Industriezweig Kunststoffe künftig vermehrt in Kreisläufen nutzen kann – auch, um daraus Rohstoffe für neue Produkte wiederzugewinnen.

Zwar existieren bereits eine Reihe von Rücknahme- und Recyclingsystemen. Gängige Verfahren wie das werkstoffliche Recycling von Kunststoffabfällen stoßen derzeit jedoch oftmals an technische und ökonomische Grenzen. Daher könnte sich die rohstoffliche Verwertung als Lösung anbieten. Hierbei werden Kunststoffabfälle in chemische Grundstoffe zerlegt und anschließend als Rohstoff erneut genutzt.

„KUBA“ wird seit Dezember 2018 von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V. koordiniert. Covestro ist eines von elf Industrieunternehmen, die sich als Partner in dem Pilotprojekt engagieren.

Der Aufbau von Stoffkreisläufen in der Bauwirtschaft ist ein wichtiger Schritt, um recycelte Rohstoffe für neue Produkte zu nutzen.

Energieeffizienz und Stromversorgung

Die chemische Industrie gehört zu den energieintensivsten Branchen der Welt. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Covestro ist – wie andere produzierende Unternehmen auch – auf eine stetige Stromversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen. Gleichzeitig nimmt das Unternehmen seine Verantwortung sehr ernst und arbeitet rund um die Uhr daran, den Energieverbrauch seiner Standorte weiter zu minimieren. Auch in Deutschland. So trägt das Unternehmen dazu bei, die Produktion hierzulande klima- und umweltfreundlicher zu gestalten.

Energiesparendes Verfahren zur Chlorherstellung

Chlor ist aus der chemischen Industrie nicht wegzudenken. Rund zwei Drittel aller Produkte basieren auf dem wichtigen Grundstoff – zum Beispiel Polymere, Arzneistoffe und Chemikalien für die Trinkwasseraufbereitung. Dabei ist die Chlorherstellung einer der energieintensivsten Prozesse überhaupt und damit ein echter Kostenfaktor.

Covestro hat die Grenzen des Machbaren in diesem Bereich nun jedoch ein weiteres Mal verschoben. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Partnern aus der Industrie eine Technologie entwickelt, mit der die für die Chlorherstellung benötigte Energiemenge um 25 Prozent reduziert werden kann. Die innovative Sauerstoffverzehrkathode (SVK) kommt in Deutschland bereits am Standort in Krefeld-Uerdingen mit einer Teilkapazität zum Einsatz.

Das neue Verfahren baut grundsätzlich auf dem gängigen Membranverfahren der Chloralkali-Elektrolyse auf, bei dem Chlor, Natronlauge und Wasserstoff aus Kochsalz (NaCl) und Wasser gewonnen werden. Einen feinen, aber entscheidenden Unterschied gibt es jedoch: Die wasserstofferzeugende Elektrode, die üblicherweise zum Einsatz kommt, wird durch eine Sauerstoffverzehrkathode ersetzt. Die Versorgung der Kathode mit Sauerstoff verhindert in der Folge die Entstehung von Wasserstoff. Auf diese Weise können ausschließlich Chlor und Natronlauge gewonnen werden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Projekt im Zuge der Initiative „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) gefördert. Die Technologie wurde 2019 mit der Covestro Science Medal für herausragende innovative und nachhaltige Leistungen ausgezeichnet.

Dank der innovativen Sauerstoffverzehrkathode (SVK) kann Covestro seinen Stromverbrauch am Standort in Krefeld-Uerdingen um 25 Prozent reduzieren.

Richtungsweisender Durchbruch in der MDI-Produktion

Covestro ist einer der weltweit führenden Produzenten von Methylendiphenyl-Diisocyanat (MDI). Der Rohstoff wird unter anderem für die Herstellung von energieeffizienten Dämmlösungen für Gebäude und Kühlgeräte genutzt. Laut Prognosen soll der globale Markt für MDI weiter wachsen. Dank der adiabat-isotherme Phosgenierung (AdiP)-Technologie ist Covestro bestens auf den zu erwartenden Nachfrageanstieg vorbereitet.

Rund 20 Jahre lang hat das Unternehmen an der innovativen AdiP-Technologie gefeilt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Denn die Produktionsleistung steigt im Vergleich zur aktuell genutzten Technologie um 50 Prozent. Gleichzeitig überzeugt die Technologie durch ihre hohe Umweltfreundlichkeit. Sie ermöglicht eine signifikante Senkung des Energiebedarfs und CO₂-Ausstoßes. Der Clou ist ein optimiertes Reaktionsdesign, bei dem Covestro auf externen Eintrag von Energie verzichten kann. Daraus leitet sich auch der Name der Technologie ab. Denn: Die Reaktion läuft adiabat-isotherm ab.

Das Einsparpotenzial in einer MDI-Anlage mit AdiP-Technologie ist enorm. Es beläuft sich auf bis 40 Prozent weniger Dampf und bis 25 Prozent weniger Strom pro Tonne produziertem MDI. Das entspricht einer Reduzierung des energiebezogenen CO₂-Ausstoßes um etwa 35 Prozent. Damit leistet die Technologie einen wichtigen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen von Covestro.

Bislang kommt AdiP nur in einem Pilotprojekt am Standort Brunsbüttel zum Einsatz. Nach dem erfolgreichen Abschluss soll sie jedoch für die Umsetzung in der nächsten World-Scale-Anlage zur Verfügung stehen.

Im Jahr 2020 wurde die AdiP-Technologie am Standort in Brunsbüttel eingeweiht. Vom ersten Brainstorming bis zur Inbetriebnahme der von Covestro eigens entwickelten Technologie sind rund 20 Jahre vergangen.

Dampf effizienter nutzen

Seit Anfang 2023 transportiert eine 2,3 Kilometer lange Dampfleitung im Covestro-Industriepark in Brunsbüttel rund 20-bar-Dampf. Das Besondere daran: Die neue Leitung ist Teil des Energieeffizienz-Masterplans von Covestro und ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Denn sie spart künftig jährlich rund 8.300 Tonnen CO₂-Emissionen und 40 Gigawattstunden Strom ein.

Die Dampfleitung transportiert den 20-bar-Dampf von der Anilin- zur MDI-Anlage. Dadurch kann der Verbrauch von frischem 34-bar-Dampf reduziert werden, der für die MDI-Produktion intern zunächst auf 20 bar reduziert werden muss. Die Anilin-Anlage, die den in der MDI-Anlage benötigten 20-bar-Dampf erzeugt, musste den Druck bisher auf 5 bar reduzieren, weil keine entsprechende Leitung zur Verfügung stand. Dies führte zu überschüssigem Dampf im 5-bar-System, der zeitweise ungenutzt blieb.

Mit der neuen 20-bar-Leitung geht nun nichts mehr verloren. Der Dampf wird so genutzt, wie er im Industriepark anfällt. Verluste durch Druckreduzierung gibt es nicht mehr. Da es nun weniger überschüssigen Dampf gibt, werden die Blockheizkraftwerke (BHKW) effizienter und flexibler im Betrieb. Zudem sinkt der Stromverbrauch durch die höhere Auslastung der BHKW deutlich und die Zuverlässigkeit der Gesamtanlage steigt. Denn die elektrischen Schnellstartmaschinen werden nur noch als Backup eingesetzt, statt im Dauerbetrieb zu laufen.

Die 20-bar-Dampfleitung konnte dank einer Förderzusage aus dem Bundesprogramm „Energieeffizienz in der Wirtschaft“ realisiert werden. Damit wird es Unternehmen ermöglicht, bisher wirtschaftlich unrentable Energieeffizienzprojekte umzusetzen. Das innovative Projekt von Covestro gehörte im Wettbewerb zu den Projekten, die mit dem geringsten Investitionsaufwand die höchste Einsparung erzielten.

Die folgende Simple-Show erläutert die Funktionsweise der 20-bar-Dampfleitung:

Grünstrom aus Windkraft und Solarenergie

Covestro will bis 2035 klimaneutral sein. Langfristiges Ziel ist es, auf 100% erneuerbare Energiequellen zu setzen. Dazu hat das Unternehmen bereits einige richtungsweisende Entscheidungen getroffen.

Im Jahr 2019 hat Covestro den bis dato weltweit größten Industriekunden-Liefervertrag (Power Purchase Agreement, PPA) für Windenergie mit Ørsted geschlossen. Ab 2025 stellt der dänische Energieanbieter für zehn Jahre grünen Strom aus dem neu geschaffenen Offshore-Windpark vor der Insel Borkum zur Verfügung. Die Vereinbarung umfasst 100 Megawatt Leistung und deckt somit einen wesentlichen Teil des Strombedarfs von Covestro Deutschland.

Ab 2025 deckt Covestro einen erheblichen Teil seines Stromverbrauchs mit Windenergie.

Darüber hinaus setzt Covestro künftig auch auf Solarstrom. Der Werkstoffhersteller einigte sich mit dem deutschen Energieunternehmen EnBW auf einen langfristigen Liefervertrag. Ab 2022 bezieht Covestro 63 Megawatt Leistung aus dem EnBW-Solarpark „Weesow-Willmersdorf“ in Brandenburg. Der Vertrag ist zunächst angelegt auf 15 Jahre. Covestro plant den Solarstrom an den Standorten Dormagen und Krefeld-Uerdingen vorrangig für die Produktion nachhaltiger, massenbilanzierter Kunststoffe, hergestellt mit dem Drop-In-Verfahren zu nutzen. Die Vereinbarung mit Covestro ist der erste Industriekunden-Liefervertrag des Projekts.

Seit 2022 deckt Covestro einen Teil seines Strombedarfs aus dem EnBW-Solarpark „Weesow-Willmersdorf“ in Brandenburg. © EnBW, Fotograf Paul Langrock

Mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien ist Covestro nicht nur der Erfüllung seiner eigenen Klimaziele ein Stück näher. Wind- und Solarstrom steigern die Nachhaltigkeit der eigenen Produktionsprozesse und helfen zeitgleich den Kunden ihren eigenen CO₂-Fußabdruck zu senken.

Neue Ansätze für die Nutzung von überschüssigem Grünstrom

Deutschland will den Anteil der erneuerbaren Energien weiter konsequent erhöhen. Doch was passiert, wenn an windreichen Sommertagen mehr grüner Strom erzeugt wird, als zu dem Zeitpunkt benötigt wird? Da bislang kaum Möglichkeiten existieren, den überschüssigen Strom zu speichern, müssen neue Ansätze verfolgt werden.

Ein Beispiel hierfür sind die Kopernikus-Projekte der Bundesregierung, in denen Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft eng zusammenarbeiten. Auch Covestro ist beteiligt. Im „Kopernikus-Projekt P2X“ erforscht das Unternehmen beispielsweise sogenannte Power-to-X-Technologien (kurz: P2X), mit denen Strom aus erneuerbaren Quellen in andere stoffliche Ressourcen umgewandelt werden kann.

Diese Ressourcen müssen anschließend in mehreren komplexen Schritten effizient gespeichert, verteilt und in die jeweils benötigten Endprodukte umgewandelt werden. Dafür bedarf es innovativer Lösungen, die im Projekt zu ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich vorteilhaften Prozessen entwickelt werden sollen. Derzeit untersucht das Projektteam eine Möglichkeit, mit Hilfe erneuerbarer Energien und CO₂ Vorprodukte zu kreieren, welche zur Herstellung von Synthesegas genutzt werden können. Dadurch ließe sich der Einsatz fossiler Rohstoffe in der Produktion künftig verringern.

Gut aufgestellt für windreiche Sommertage: In den von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Kopernikus-Projekten untersucht Covestro, wie Grünstrom für die Herstellung chemischer Grundstoffe genutzt werden kann.

Synthesegas ist ein Gemisch aus Gasen, welches unter anderem zur Herstellung von Chemikalien genutzt wird. Dabei kann das Gas direkt verwertet werden oder auch als Baustein für höherwertige Rohstoffe wie etwa Kraftstoffe dienen. Dabei kommt es auf die richtige Zusammensetzung an: Denn der jeweilige Anteil der verschiedenen Bestandteile unterscheidet sich je nach gewünschtem Produkt.

Im Wasserstofftechnologiepfad arbeitet Covestro an Lösungen, wie die mittels P2X-Technologie zugänglichen chemischen Grundstoffe als Bausteine für Vorprodukte von Kunststoffen genutzt werden können (Power-to-Chemicals). Normalerweise bestehen diese komplett aus Erdöl. Das Projektteam nutzt dagegen CO₂ als Kohlenstoffquelle und kombiniert es mit dem regenerativ erzeugten grünen Wasserstoff.

Über chemische Zwischenschritte lassen sich auf diese Weise sogenannte Polyole, ein Vorprodukt für Polyurethan-Werkstoffe, herstellen. So gelingt die Kopplung zwischen dynamisch bereitgestellter, regenerativer elektrischer Energie und stofflicher Nutzung. Nun soll der Prozess zu einem industrierelevanten, kontinuierlichen Verfahren weiterentwickelt und die Polyole selbst umfassend in ihrer Anwendbarkeit untersucht werden.

Anpassung der Produktion an schwankendes Stromangebot

Die chemische Industrie ist deutschlandweit der zweitgrößte Stromverbraucher. Die Branche hat demzufolge große „Demand-Response-Kapazitäten“ – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Wie können Schwankungen von Angebot und Verbrauch in der chemischen Industrie künftig also stärker ausgeglichen werden? Genau dieser Frage haben sich nun Forscherinnen und Forscher angenommen. Sie untersuchen anhand der energieintensiven Herstellung von Chlor, wie sich der Stromverbrauch in der Branche flexibilisieren lässt.

In dem interdisziplinären Verbundprojekt „SynErgie“ analysiert Covestro gemeinsam mit Partnern die Lastmanagement- und Flexibilitätspotenziale aktueller und künftiger elektrochemischer Verfahren in der chemischen Industrie und bewertet diese danach aus wirtschaftlicher Perspektive. Bislang wird die Produktion überwiegend konstant gefahren. Das Forschungsprojekt soll jedoch ergründen, wie eine an ein schwankendes Stromangebot angepasste Fahrweise technisch machbar und ökonomisch sinnvoll sein kann.

Im Verbundprojekt „SynErgie“ erforscht Covestro anhand der Chlorproduktion, wie fluktuierende erneuerbare Energien sinnvoll in die Produktionsabläufe eingebunden werden können.

1 Die Bewertung „klimaneutral“ ist das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnittes aus dem gesamten Produktlebenszyklus. Betrachtet wurde der Abschnitt von der Ressourcengewinnung (Cradle) bis zum Werkstor. Die Bewertung basiert auf der ISO-Norm 14040 und wurde vom TÜV Rheinland auf Plausibilität kritisch geprüft. Die Bewertung berücksichtigt die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette und dem Einsatz erneuerbarer Elektrizität im Rahmen des Produktionsprozesses. Die Zuordnung der Elektrizität erfolgte aufgrund sogenannter „Guarantee of Origin“ Zertifikate. Nicht angewendet wurden sogenannte Ausgleichszertifikate.

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